Selbstständigkeit starten, Ziele und Visionen
Warum ich meine Selbstständigkeit immer aus einem sicheren Job gegründet habe und warum das für dich auch eine Lösung sein kann.
Angestellt, nebenberuflich selbstständig, eigenes Unternehmen?
Vor 15 Jahren habe ich mich das erste Mal als selbstständig gemacht. Ich wollte unbedingt meinen eigenen Werten als Designerin und Künstlerin nachgehen. Da mir schon damals klar war, dass Werte noch kein Businesskonzept ausmachen, habe ich beschlossen erst mal nebenberuflich zu starten. Ich wollte mich in diese neue Existenz, von der ich keine Ahnung hatte erst mal „einfinden“. Aus der der „Teilzeit-Selbstständigkeit“ ist dann nach 6 Monaten eine Vollzeit-Selbstständigkeit und nach drei Jahren eine erfolgreiche Designagentur mit Mitarbeitern geworden.
Da ich vor vier Jahren begann, Änderungen auf dem „Agenturmarkt“ zu sehen und sich mein eigener Fokus und meine Vision geändert haben, bin ich wieder nebenberuflich neu in die Selbstständigkeit gestartet. Diesmal aber neben meiner Tätigkeit als Agenturchefin. Beide Male bin ich meinem Instinkt gefolgt. Für mich ist dieser Weg jeweils perfekt gewesen und ich würde es jederzeit wieder machen.
5 Vorteile,
wenn du dein Traum-Business nebenberuflich (in Teilzeit) startest
1. Ein sicheres Gefühl: Gründen mit doppeltem Boden
Meine Vision zu meiner Selbstständigkeit hatte in erster Linie viel mit mir selbst zu tun. Ich hatte während meiner Anstellung ein starkes Bedürfnis nach Freiheit und nach selbstbestimmtem Arbeiten. Aber ich fühlte mich auch sicher, denn ich hatte auch immer Arbeit. Als angestellte Art-Direktorin musste ich keine Kunden akquirieren. Mir war bewusst, dass das mein Schwachpunkt als Selbstständige war. Wie wollte ich denn konkret mein Einkommen als Designerin verdienen?
Die Sicherheit zu wissen, dass ich nicht zu 100% loslegen musste, hat mir genug Spielraum gegeben, mich auf meine Vision und das „Big Picture“ zu konzentrieren. Da ich nur in Teilzeit angestellt war, hatte ich zwar weniger Geld auf dem Konto, aber konnte entspannt an zwei Tagen die Woche an meinem Traum vom eigenen Business arbeiten.
2. Lean und agil gründen: Neue Worte für altbewährte Methoden
Lean-Start-up „Schlanker Start-up“ und agil (flexibel und schnell reagieren, am Kundennutzen ausgerichtet) gründen ist in aller Munde. In meinen Augen ist der Start der Selbstständigkeit aus der Anstellung genau das: gründen mit geringem Kapital extrem am Kundennutzen ausgerichtet.
3. Deine Arbeit als Angestellte oder Angestellter: Struktur durch Kontinuität
Die Struktur einer Teilzeitstelle ist oft ideal, um sich auf die Selbstständigkeit zu fokussieren. Gerade weil die Zeit begrenzt ist, muss konzentriert gearbeitet werden. Immerhin wird in nur zwei Tagen in der Woche (plus das Wochenende) das neue Business zum Laufen gebracht. Und der Wechsel von einem „Arbeitsmodus“ in den nächsten ist so viel einfacher.
4. Jeder Tag ist ein Gewinn: Deine Erfahrung ist dein Kapital
Ich gehe davon aus, dass du den Job, den du bisher gemacht hast, freiwillig gewählt hast. Auch wenn dein Herz von einem eigenen Business als Experte, Coach oder Berater träumt, ich bin davon überzeugt, dass du aus deiner aktuellen Tätigkeit viel für dich lernen kannst. Jeden Tag in deinem Angestelltenjob kannst du dazu nutzen, um noch besser zu werden – für deinen Arbeitgeber und für dein zukünftiges Unternehmen.
5. Sicherheit: Boden für deine Träume und kreative Ideen
Der strukturierte und sicherere Arbeitsalltag bietet den besten Nährboden für deine kreative Entfaltung. Kreativität braucht sicherlich auch Herausforderungen. Aber dein Schritt in die Selbstständigkeit ist wirklich auch schon ein großer Schritt (klopf dir selbst mal auf die Schulter). Nutze deinen aktuell sicheren finanziellen Rückhalt und probiere dich mit unterschiedlichen Methoden aus. Tools, die du vielleicht bisher bei deinem Job nicht nutzen konntest. Denke out of the box. Was für Möglichkeiten gibt es denn noch?
Aber es warten auch Stolpersteine, wenn du dich nebenberuflich selbstständig machst.
5 Fehler,
die du vermeiden solltest, wenn du nebenberuflich (in Teilzeit) gründest
1. Sei ehrlich mit Dir: Lass aus deinem Traum-Business kein Albtraum werden
Manchmal ist der Traum von der Selbstständigkeit weit entfernt von der Realität. Ich habe schon Einige erlebt, die ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht haben und dabei ihre Leidenschaft verloren haben. Wenn du aus deinem angestellten Arbeitsverhältnis gründest, hast du die Chance dein Traumbusiness auf „Probe“ zu starten.
2. Nebenberuflich selbstständig ist kein Spiel: Steuern, Versicherungen & Co
Als Unternehmer hat man Verantwortung: Versicherung, Rente, Steuern…. Von Anfang an, habe ich mich von meinem Steuerberater, bzw. einem Gründerberater beraten lassen.
Gerade wenn du nicht mit dem rechtlichen und steuerlichen Bereich der Selbstständigkeit vertraut bist: Informiere dich. Du wächst hinein.
Ein kleiner Tipp: Sehr hilfreich ist es, wenn du von Anfang an ein separates Konto für deine Einnahmen und Ausgaben verwendest. Denke auch von Anfang an daran, dass ein Anteil deiner Einnahmen für Steuerern, Rente und Versicherungen zur Seite gelegt werden muss. Ich habe schon einige Gründer erlebt, die von „Nachzahlungen“ kalt erwischt wurden. Und auch wenn ich der Meinung bin, dass eine Vision und inhaltliche Konzepte der tragende Punkt deiner Selbstständigkeit sind: ein Businessplan und betriebswirtschaftliche Kenntnisse sind wichtig. Wenn du deine Zahlen nicht kennst, hilft dir dein Konzept leider auf Dauer auch nicht.
3. Üben ohne Kompromisse: Du bist es wert
Eine nebenberufliche Selbstständigkeit ermöglicht es zu Probieren. Das bietet viel Freiheit, ist aber auch gefährlich: schnell vergisst man den eigenen Wert. Gerade, wenn du liebst, was du tust, ist die Gefahr für wenig Geld zu arbeiten groß. Oder gar umsonst. Die Gefahr, den eigenen Wert für sich selbst zu verlieren ist groß. Und auch wenn wir es gerne glauben wollen: selbst die uns wohlgesinntesten Menschen werden immer lieber den geringeren Preis zahlen, wenn du ihn anbietest.
Daher rate ich dir konkrete Ziele zu setzen. Begrenze „Probejobs“ ganz klar.
4. Achtung, fertig los! Ziele für einen erfolgreichen Absprung aus dem alten Job
Nur noch das eine Projekt oder die eine Provisionszahlung. Schnell wird aus dem Plan der Selbstständigkeit ein ewiges Planprojekt. Wenn Du merkst, dass du dir selbst nicht mehr glaubst, dann ist es an der Zeit den Absprung zu schaffen. Oder aber du kehrst zurück in deinen Job, startest dort durch und träumst von Herzen gerne von deiner Selbstständigkeit. Nicht jeder muss sich selbstständig machen, um erfolgreich zu sein.
5. Planen ersetzt Handeln nicht: sichtbar werden!
Gerade wenn man die Sicherheit eines angestellten Jobs hat, ist die Gefahr groß, dass man in „Schönheit stirbt“. Damit meine ich, dass vor lauter Planen und Perfektion nie der Punkt erreicht wird, an dem du dein Business wirklich startest. Der Punkt, an dem ich das am meisten beobachtet habe, ist wenn das eigene Business sichtbar werden soll. Sich zeigen in Form einer Website, Social Media Posts und bei Netzwerkveranstaltungen ist oft eine Herausforderung.
2 Tipps
mit denen du dein Business nicht nur in Teilzeit sichtbar machen kannst
1. Mentoring, Mastermind-Gruppe oder Mitstreiter
Suche dir Gleichgesinnte, eine Mastermind-Gruppe oder einen Mentor. Z.B. kann ein Mentor aus unterschiedlichen Bereichen kommen, wichtig ist nur, dass er dich antreibt, motiviert und inspiriert.
Gerade wenn man seinen eigenen Traum verwirklichen möchte, sieht man oft nicht mehr was wesentlich ist. Ich hatte immer Geschäftspartner oder Freude, mit denen ich meine Pläne und Strategien teilen konnte. Dennoch habe ich mir eine Mentorin für den Bereich Online-Marketing gesucht. Auch wenn es mein eigenes Business ist, wollte ich frischen Input und Perspektivwechsel.
Bei meiner letzten Gründung habe ich mich für eine Mastermind-Gruppe entschieden: Gemeinsam mit zwei Unternehmerinnen reflektiere ich regelmäßig meine Ziele. Das schafft Verbindlichkeit. Sie treiben mich an und inspirieren mich noch immer.
2. Marketing, Design und Vertrieb brauchen Zeit und müssen schnell gehen
In Teilzeit gründen bedeutet, dass die Zeit für die Entwicklung des eigenen Business knapp bemessen ist. Deshalb solltest du schnell ins Handeln kommen. Als Marketing-Expertin weiß ich, wie wichtig es ist visuell professionell aufzutreten. Mit visuell meine ich sowohl Logo, Website und Workshop-Unterlagen, aber vor allem Texte. Auch für mich als Designerin und Marketingexpertin war dieser Punkt heikel: ein Drahtseilakt zwischen „das gefällt mir“ und kundenorientiertem Design und Marketing. Am wichtigsten ist aber, dass deine Marke „aus dir selbst“ kommt und deiner Persönlichkeit entspricht. Sei kreativ!
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