Einfach anfangen:
Warum es schlau ist ein Dilettant zu sein
Heute Morgen bin ich aufgewacht und ich habe sehr viele Aufgaben im Kopf gehabt. Aufgaben, die logisch waren und die auf die nächsten Aktionen, Produkte und Blogartikel zum Thema Kreativitäts-Coaching hingearbeitet haben. Aufgaben, die mir wichtig sind und waren, aber für die im Moment keine Leichtigkeit und Freude da waren, weil es eben so viele gab. Sie standen auf Listen und hatten auf meinem Wandplaner und meinen Haftnotizen (ein System, das ich in meinem Online-Mentoring-Programm „Jetzt.Beginne.Ich.“ ausführlich nutze) ihren Platz gefunden.
Aufgaben abarbeiten behindert deine Kreativität
Wenn bei mir etwas rein aus Vernunft getrieben ist, dann fehlt meistens ein ganz essenzieller Teil: Die Liebe, die Freude und die Faszination. Und die brauchen bei mir Freiheit und Leichtigkeit, dann erschaffe und kreiere ich ohne Mühe und authentisch. All diese wichtigen Komponenten fehlten und ich habe mich im Kreis gedreht: Ich habe an Texten gearbeitet, von denen ich wusste, dass sie „nicht echt“ sind. Was soll ich sagen? Ich war gefrustet.
Finde dein Thema, indem du dilettantisch anfängst
Dann hatte ich ein Gespräch mit einer lieben Freundin und es ging um ein Thema, das sie nicht klar umreißen konnte. Dann kam die Kreativitäts-Coachin in mir durch und ich habe ihr geraten: „Stell dir mal vor, dieses Thema wäre ein Kreis. Du nimmst einen Stift in die Hand und malst mit diesem Stift einen Kreis auf das Papier. Selten ist dieser Kreis perfekt, selten ist er schön rund. Jetzt nimmst du aber diesen Stift noch einmal in die Hand, gehst leicht und schwungvoll an diesen Kreis heran und du ziehst diesen Kreis mehrfach, immer wieder schwingst du seine Form aufs Papier. Was entsteht durch dieses mehrfache Schwingen? Es entsteht ein perfekter Kreis. Mach es genauso mit deinem Thema: Kreise das Thema einfach ein, fang an zu reden. Du wirst dann das richtige schon sagen.“
Damit habe ich mir selbst den perfekten Rat gegeben! Meine eigene Erklärung, wie ich an meine Aufgaben heute herangehe: Ich kreise meine Aufgaben ein. Worum geht es mir wirklich. Als ich darüber nachgedacht habe, bin ich zum Thema vom heutigen Podcast gekommen. „Einfach anfangen – ich singe ein Loblied auf den Dilettantismus“. Ich möchte mit ihm tanzen.
Kreativ: Es lebe der Dilettantismus
Wie stehst du zu Dilettantismus? „Das ist dilettantisch“, „Du bist ein Dilettant“… Irgendwie hat der Begriff einen schlechten Beigeschmack. Was heißt denn Dilettantismus überhaupt? Ein Dilettant macht etwas nicht richtig, macht etwas halb. Oder ist das nur eine übernommene Wertung? So wie Perfektionismus „eigentlich“ etwas ist, worauf wir oft stolz sind, denn ein Perfektionist macht ja etwas wirklich gut, bzw. besser als andere…
Tatsächlich liebe ich dilettantisch zu arbeiten. Ich bin eine passionierte Dilettantin. Dilettantismus ist für mich das Gegenteil von Perfektionismus. Dilettantismus ist der ultimative Trick zum Anfang. Nicht erst warten, bis alles perfekt ist. Schluss mit vorbereiten bis zu Abwinken. Einfach loslegen.
Kreativitäts-Profis wie Schiller und Goethe erforschen den Dilettantismus
Der Begriff Dilettantismus wurde von den lieben Herren Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller geprägt. Das Wort „Dilettantismus“ leitet sich vom italienischen „dilettante“ ab und bedeutet „jemanden begeistern, ein Liebhaber sein und einfach loslegen“. Genau darum ging es Goethe und Schiller, die beide anfangs von diesem Thema total fasziniert waren. Beide waren häufig zu Gast in Weimar, im sogenannten Musenhof der Herzogin Anna Amalia. Dort haben sie ihre persönlichen Studien zum Thema Dilettantismus betrieben, in dem sie begabte Menschen beobachtet haben, die einer Kunstrichtung nachgingen. Jetzt kommt es: vor allem haben sie Frauen beobachtet, weshalb sie wohl in erster Linie Frauen den Dilettantismus zugesprochen haben. Ihrer Definition nach ist ein Dilettant jemand, der etwas liebt (vor allem eine künstlerische Tätigkeit) und diese auch gut bis sehr gut ausführt.
Dilettanten sind leidenschaftlich
Anfangs waren Goethe und Schiller total fasziniert von der dilettantischen Herangehensweise und waren sogar der Meinung, dass ein Dilettant eigentlich besser als ein professioneller Schauspieler sei, weil er frisch und echt, aus der Liebe und Überzeugung sein Spiel gestaltet. Mit der Zeit haben sie sich aber von dieser Behauptung abgewendet. Sie waren der Meinung, dass das Spiel eines Dilettanten doch begrenzt ist. Denn der Dilettant wird nie über dieses Spektrum der Liebhaberei hinausgehen, weil er das Wissen dazu nicht hat. Klar, das muss ja auf Frauen zutreffen. Goethe und Schiller haben diverse Studien darüber betrieben, in dem Sie z.B. Amalia von Immhof beobachtet haben, die ein Werk über die Schwestern von Lesbos geschrieben hat. Und sie lieferte auch gleich den Beweis, denn sie hat die Ratschläge von Goethe gerne angenommen, wollte aber ihr Werk nicht in die von Goethe gewünschte Richtung überarbeiten. In einem Brief an Schiller hat Goethe dann erwähnt, dass das Werk nur zu retten sei, wenn er es selbst neu schreiben würde…
Der Anfang-Trick für deine Kreativität: sei dilettantisch
Warum liebe ich den Dilettantismus so sehr? Genau deshalb, was Schiller und Goethe auch fasziniert hat: das Eintauchen aus der reinen Freude heraus. Einfach anfangen und loslegen… Aus uns selbst heraus etwas erschaffen, einfach, weil wir Lust dazu haben. Es geht dabei nicht um Perfektion, sondern um Passion. Damit ist der Dilettantismus ganz eng mit der Intuition verbunden. Ich will jetzt einfach mal behaupten, dass unser ganzes Leben auf Dilettantismus aufgebaut ist, denn wir wissen als Kleinkinder nicht, wie Laufen geht, wir haben eine Ahnung, wir haben ein Gefühl und eine Neugier und wir gehen einfach los und wir lernen es im Tun. Wir beginnen als Kind immer etwas ohne genau zu wissen, wo es hingeht und folgen einem Gefühl.
Genau das ist es, was uns so hilft, wenn wir anfangen wollen. Wenn du eine Faszination für etwas hast, wenn du eine Sehnsucht nach etwas verspürst, vielleicht,
- dass du endlich deine Selbstständigkeit als z.B. Yoga Lehrerin aufbauen willst
- dass du deine Sehnsucht nach einem Biobauernhof, den du mit deiner Familie übernehmen möchtest, folgen möchtest
- dass du dein Job wechseln möchtest
- dass du anfangen möchtest zu Zeichnen oder zu Malen
- dass du ein Buch schreiben möchtest oder
- dass du ein Business als Unternehmensberater starten möchtest,
egal wie. Folge diesem Gefühl und fang an.
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Vom Dilettanten zum Profi: darauf musst du achten
Ich bin davon überzeugt, es trübt dich nicht. Leg an einem bestimmten Punkt den Schalter um und sage: „Jetzt gehe ich los“. Du wirst noch nicht perfekt darin sein, du wirst immer im nächsten Moment, in der nächsten Minute, in den nächsten zwei Jahren besser vorbereitet sein als jetzt, das ist vollkommen klar. Aber du bist losgegangen. Starte mit dem Optimismus und der Liebe des Dilettanten. Fang einfach an. Folge deinem Gefühl. Dreh den Schalter um und beginne loszulaufen und vertraue darauf, dass Goethe und Schiller nicht recht hatten: Dilettanten können zu Profis werden. Glaube daran, dass du jeden Tag etwas lernen wirst und jedem einzelnen Tag besser werden wirst. Du wirst hinfallen, es wird vielleicht nicht immer flutschen, aber du lernst jedes Mal was daraus und es wird besser für dich. Bleib nicht selbstgefällig stehen. Dann ist Dilettantismus nur eine Starthilfe, aber kein kreativer Wachstumsmotor.
Mit Leichtigkeit und Intuition erschaffen
Ich habe diesen Tag jetzt unter die Fahne des Dilettantismus gestellt. Und ich bin einfach losgegangen. In dem Moment ist für mich der Tag leicht geworden. Ich konnte wieder tanzen, ich habe verschiedenste Aufgaben mit Leichtigkeit geschafft, weil ich sie mit Hingabe gelöst habe. Ich konnte kreativ erschaffen, ohne das Gefühl von Mangel oder Versagen.
Geh los und fang einfach an, das zu tun was du liebst.
Vertraue darauf, dass du mit deiner Leidenschaft und deinem Wissen und deiner Erfahrung das schaffen wirst, was dich ausmacht. Schöpfe aus dieser Kreativität, schöpfe aus dem Dilettantismus und Kreativität. Sie sind die besten Freunde.
Lass es fließen, lass es schillern und fang an. Schenk der Welt bitte das, von was du träumst.
Schenk dieser Welt deine Sehnsucht und bereichere sie damit. Warte nicht darauf, dass die Perfektion alles in ein sicheres Feld tauchen wird. Wenn wir Perfektion wünschen, wünschen wir uns eigentlich Sicherheit und Gewissheit, dass alles richtig ist. Das gibt es aber nicht, wenn du etwas neues Erfinden möchtest, wenn du es probieren möchtest, wenn du der Neugierde folgen möchtest, dann gibt es keine Sicherheit. Die einzige Sicherheit, die du hast, ist deine Selbstliebe und dein Selbstbewusstsein. Das Bewusstsein, dass du etwas aus dir heraus erschaffen hast, für das du Liebe empfindest und Zuneigung und von dem du überzeugt bist, dass es in dieser Welt einen Unterschied macht.
Lebe deine Kreativität
und fang an.
Erschaffe dein Projekt, Leben oder Vision in Balance mit dir!
Jetzt.Beginne.Ich. ist dein 8-wöchiges Coaching- und Mentoring-Programm, mit dem du einen neuen Zugang zu deiner Kreativität, deiner Arbeitsweise und Leben findest. Fang an endlich so zu erschaffen, wie es dir entspricht: In Balance mit deiner Sehnsucht, Vision und Zielen.
Denn Kreativität, Leichtigkeit und Erfolg gehören zusammen!
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