Kreative Routine:
mit diesen 4 Regeln erschaffst du dir neue Gewohnheiten.
Heute dreht sich alles um die kreative Routine. Ich möchte mit dir erörtern, was Routinen sind, wie sie uns helfen und warum es oft so schwer ist sie zu etablieren. Und wie immer werde ich dich in ein praktisches Beispiel mitnehmen und ich möchte dir vier Routineregeln mitgeben, mit denen du Routinen in deinem Leben etablieren kannst.
Natürlich geht es mir nicht um irgendeine Routine, mir geht es um die kreative Routine. Eine Routine, die es uns ermöglicht ein kreatives Leben aufzubauen und zu leben. Und das ganz „automatisch“ ohne, dass wir uns anstrengen müssen.
Routine – Hamsterrad, Zwangsdisziplin oder Flow?
Wenn ich früher an Routine gedacht habe (mit früher meine ich in meinen Zwanzigerjahren), dann war Routine ein Wort, das für mich nicht positiv besetzt war. Es war ein Wort, das sich nach Stillstand, nach Festgefahren und Spießigkeit angehört hat: Alltagsroutine, „Täglich grüßt das Murmeltier“. In Routinen war man damals in meinen Augen gefangen.
In meinen Dreißigern ist mir das Wort „Routine“ im Zusammenhang mit ultraerfolgreichen Menschen über den Weg gelaufen. Immer wieder habe ich darüber gelesen, oder gehört, dass erfolgreiche Menschen eine Routine haben. Im Speziellen eine Morgenroutine. Diese Routine hat sie morgens zu Himmel schreienden Zeiten aufstehen und danach erst mal ausgiebig meditieren lassen, gefolgt von einer Runde Yoga oder Laufen, dann eine eiskalte Dusche und zum krönenden Abschluss ein ungewürztes Porridge. Danach sind sie fokussiert in den Tag gegangen und haben mit ihren Erfindungen Millionen gemacht. Routine als Erfolgsboost.
Die Vorstellung war für mich purer Stress. Ich konnte keine Verbindung zwischen dieser Tortur und einem kreativen Leben sehen. Erst als ich mein Leben grundlegend ändern wollte, habe ich gesehen, dass Routine die beste, wenn nicht einzige Methode ist, um nachhaltig das Leben zu verändern.
Genau darum geht es mir in meinem Mentoring-Programm Jetzt.Beginne.Ich. In 8 Wochen entwickeln wir eine neue Routine und beginnen mit einem neuen kreativen Selbstbewusstsein zu leben. Nicht in der Theorie, sondern in der Praxis.
Was ist eine Routine überhaupt?
Eine Routine ist eine Gewohnheit, die wir so selbstverständlich machen, dass sie unterbewusst abläuft. Eine Routine gibt uns Struktur, lässt unser Rad anfangen zu rollen. Lies gerne über kreative Routine hier.
Unser ganzes Leben ist voll von Routinen.
Dabei gibt es Routinen, die uns dienen und es gibt Routinen, die uns belasten. Grundsätzlich machen sie uns aber alles leichter. Eine solche Routine ist der tägliche Weg, den du automatisch gehst, nachdem du aufgestanden bist: Die Art und Weise, wie du deine Gesichtscreme im Gesicht verteilst, wie du deine Haare bürstest, wie du deine Zähne zu putzen beginnst. Alles Abläufe, die automatisch passieren. Du musst nicht über sie nachdenken, aber sie machen, dass du deinen Tag startest.
Eine hinderliche Routine ist, dass wir abends uns müde vor den Fernseher knallen und nicht das machen, was wir uns eigentlich vorgenommen haben, wie eine Sprache lernen, malen, Fotos bearbeiten, Videos schneiden, Buch schreiben, malen, lecker kochen…
Wie funktionieren eigentlich Routinen?
Jede Routine, jede Gewohnheit, die wir haben (gut oder schlecht) werden durch etwas ausgelöst, bzw. getriggert, darauf folgt eine Handlung, die dann mit Gefühlen belohnt wird.
Ein Beispiel: die Gewohnheit abends fernzuschauen wird davon ausgelöst, dass wir müde sind und uns berieseln lassen wollen. Die Handlung, die auf diesen Trigger folgt ist, dass wir wissen, welche Serie jetzt läuft. Genau deswegen hat ja Netflix und Co. so eine Macht über uns. Das Gefühl stellt sich dann auch sofort ein: Entspannung. Aber im Falle einer schlechten Gewohnheit/Routine sind wir am Ende des Abends frustriert, weil wir nichts von dem gemacht haben, was uns eigentlich wichtig ist. Das ist ein Beispiel für eine Routine, die uns nicht dienlich ist.
Routine hilft uns automatisch und natürlich das zu tun, was wir wollen.
Eine positive Routine ermöglicht uns, dass wir etwas automatisiert und leicht machen. Im Falle einer kreativen Routine, dass wir automatisch kreative arbeiten, ohne dass uns Widerstände zurückhalten oder wir uns zwingen müssen.
So hilft uns eine Routine unsere Herausforderungen leichter meistern zu können.
Ein Beispiel: Ein Schreiner:inn kann besonders gut und effizient ein Möbelstück erstellen, weil er oder sie gewisse Routine verinnerlicht hat. Handgriffe, die ihm oder ihr am Anfang nicht leicht gefallen sind, die, wenn sie nicht verinnerlicht wären, unglaublich viel Zeit kosten würden. Dieser Schreiner, diese Schreiberin haben aber in ihrer Ausbildung all diese Routinehandgriffe gelernt. Sie können sie aus dem Effeff, im Schlaf machen. Jetzt, wo sie selbstverständlich und verinnerlicht sind, kostet es sie keine Mühe mehr, sondern fördern das, was interessant ist: das neue Möbelstück, das sie erschaffen wollen.
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Meine Routine früher: ein Hamsterrad im Käfig
Du weißt ja, dass ich eine Werbeagentur hatte und was mich an dieser Zeit besonders gestresst hat, war die Alltagsroutine und der Verantwortungsdruck. Ein diffuses Gefühl von Unzufriedenheit.
Ich habe diese Alltagsroutine als Ursache identifiziert und habe beschlossen mir einen Tag für Kreativität, ohne die Agenturroutine, zu schaffen.
Weil ich raus aus der Alltagsroutine wollte, habe ich mir erst gar keine Routine gegeben und bin kläglich gescheitert.
Drei Fehler, die mir meinen kreativen Tag vermasselt haben
Ich wollte also einen kreativen Tag haben und bin kläglich an drei Fehlern gescheitert:
- Ich habe mir zu viel vorgenommen,
- ich hatte keinen Fokus auf das kreative Selbst-Bewusstsein und
- habe keine Routine etabliert.
Mit dem Vorsatz, einen Tag in der Woche künstlerisch zu arbeiten, habe ich mir einen Tag in der Woche freigenommen. Ich habe meinen Kreativ-Tag „reingepresst“ ohne dass ich ganz genau wusste, wie ich diesen Tag gestalten werde und ich habe nichts weggelassen, nur hinzugefügt. Das Ergebnis war, ich bin orientierungslos in diesem freien Tag reingeschlittert und war dann so ausgelaugt, dass ich mich erst mal erholen musste. Die neue Freiheit, die jetzt vor mir lag, hat mich blockiert. Also habe ich diesen Tag sofort mit Alltagsaufgaben wie Haushalt gefüllt, habe mich um meine Mutter kümmern, meinem Sohn Zeit schenken. Lauter wichtige Dinge, aber eben nichts für meine Kreativität. Klassisches Prokrastinieren.
Am Ende dieser Tage habe ich mich unglaublich schlecht gefühlt.
Ich wollte alles, und zwar von 0 auf 100 und das bitte sofort. Mein Tipp: Fange mit kleinen Routinen an, um dann irgendwann großen zu enden. Das Beispiel vom Schreiner: eins nach dem anderen lernen und das Feld kennenlernen.
Genau aus diesen Gründen schaffen es nämlich auch viele von uns nicht, ihre Vorsätze zum Jahresanfang umzusetzen und durchzuhalten.
- Weil wir uns nicht darüber klar sind, warum wir sie umsetzen wollen.
- Weil wir uns viel zu viel vornehmen.
- Weil wir nicht wissen wie.
- Und uns nicht belohnen.
Und da sind wir bei dem Punkt, an dem ich gerade aufgehört habe. Irgendwann wurde mir nämlich bewusst, dass ich nur wieder als Künstlerin und Illustratorin frei arbeiten kann, wenn ich mit einer Selbstverständlichkeit anfangen kann und damit eine kreative Routine etabliert habe (und mich natürlich auch von den Abläufen in einer Agentur und Werbeetats gelöst habe). Hauptsächlich ist mir bewusst geworden, dass ich wieder frei denken darf, um frei arbeiten zu können und hierfür brauchte ich eine neue Sicht auf Routinen.
Ich möchte die kreative Routine noch mal von der Begrifflichkeit her aufteilen: Tatsächlich spreche ich hier von zwei unterschiedlichen Routinen.
- Eine kreative Routine, die überhaupt Kreativität in mein Leben bringt (in welcher Form auch immer) und mir hilft mich mit mir zu verbinden. Ich nenne sie eine Routine für mein kreatives Bewusstsein.
- Eine kreative Routine, die mir mit Abläufen hilft eine Professionalität in meinem kreativen Erschaffen zu ermöglichen
In meinem Fall ging der Weg über die Sehnsucht nach kreativer Erfüllung hin zur kreativen Professionalität. Ich habe nach einer Routine gesucht, die mich hat wieder frei denken lassen. Das war für mich das Gedankenschreiben (Podcast 25). Die kreative Handlungs-Routine, habe ich mir in festen Arbeitsabläufen geschaffen, denen ich am Anfang ganz gezielt gefolgt bin.
Eine kreative Routine hilft dir also bei beidem. Wobei der 1. Punkt „Das kreative Selbst-Bewusstsein“ in meinen Augen die Basis ist. Ohne diese können wir keine erfüllende kreative Profession aufbauen.
Das sind die vier Routineregeln, die uns helfen eine kreative Routine zu etablieren
Mit diesen vier Routineregeln kannst du nachhaltige Gewohnheiten und Routinen (für beide) ändern oder etablieren.
1. Routineregel: Verschaffe dir Klarheit
Klarheit, ist etwas, was für mich sehr bedeutungsvoll ist und auch für kreative Routine oder neue Gewohnheiten ist Klarheit die Basis. Mach dir klar, was für Gewohnheiten und Routinen du aktuell hast. Sei ganz objektiv und mach dich dafür nicht fertig. Wenn wir etwas ersetzen wollen, müssen wir wissen, was ersetzt werden soll. Ansonsten verfallen wir schnell in alte Muster zurück.
- Mach dir als Nächstes klar, warum, du die neue kreative Routine leben möchtest (was soll entstehen?)
- Was willst du mit dieser Routine erreichen?
- Was wünschst du dir, wie dein Leben durch sie aussehen soll?
- Mach dir klar, welche Gewohnheiten es dir aktuell schwer machen.
- Was sind realistische Routine-Dosen?
2. Routineregel: Mach es dir einfach und docke an.
Gewohnheiten und Routinen haben eine große Chance real zu werden, wenn es uns einfach fällt und attraktiv erscheint, dieser zu folgen.
- Integriere die Gewohnheit in deine bekannten Gewohnheiten
Richte dir deinen Schreibtisch ein. Koche dir eine Tasse Tee und los geht’s. Schreibe immer im schönsten Sessel deiner Wohnung. Und baue die neue Routine in eine bestehende ein: Nach dem Mittagessen trinkst du Kaffee. Trink diesen Kaffee doch ab sofort an deinem Schreibtisch, an dem du zeichnen möchtest. - Schmücke dir die Gewohnheit aus. Vielleicht nutzt du deine Lieblingstasse oder dekorierst dir deinen Arbeitsplatz schön.
- Verbinde dich mit dem, was dich motiviert (Vision). Jetzt profitierst du von deiner Klarheit. Was willst du erreichen? Gerade weil diese Klarheit so wichtig ist, ist der Vision-Workshop in meinem Mentoring-Programm JBI so wichtig. Durch diesem wird jedem klar, deshalb will ich nach Südamerika…. Mit diesem Motivationsboost geht es los.
3. Routineregel: Eliminiere alles, was dich aufhält
- Räume alles aus dem Weg, was es dir schwer macht. Richte dir alles hin, was du brauchst, damit du sofort loslegen kannst.
- Fordere nicht zu viel von dir. Musst du gleich 4 Stunden kreativ arbeiten?
- Was ist das, was es dir einfach macht?
- Was macht es dir schwer?
4. Routineregel: Mach das Ergebnis sichtbar
Nimm dir am Ende deiner neuen Routine (oder irgendwann im Tag) Zeit und schau dir an, was du gemacht hast. Schenke dir und deiner neuen Routine volle Aufmerksamkeit, auch wenn es nur kurz ist.
- Markiere es dir im Kalender, hake es ab
- Führe ein Erfolgstagebuch
- Reise durch dein Skizzen- oder Notizbuch (wenn du eines benutzt)
- Stelle dir vor, was deine kreative Routine für dich und deine Kreativität bedeutet.
- Bestrafe dich nicht, wenn es mal nicht geht und fange einfach direkt wieder an.
Eine kreative Routine ist so individuell wie du
Mein heutiger kreativer Alltag und Leben besteht aus ganz vielen kleinen kreativen Routinen. Sie geben mir Struktur, aber wie das immer so ist, ich gönne mir auch „Urlaub“ von meiner Routine, probiere Neues aus und verändere sie. Damit schenke ich mir gleichzeitig Freiräume, aber ich weiß immer ganz genau, dass wenn ich Struktur brauche, auf welche Pfade ich zurückgreife. Besonders Arbeitsroutinen sind für mich essenziell geworden. Sie helfen mir, meinen inneren Schweinehund zu überwinden. Wenn der Widerstand geknackt ist, dann wartet der Flow auf mich!
Entwickele die Routinen, die dir und deiner Vision und Zielen dienen. Sie sind so einzigartig wie du und daher von Grund auf KREATIV!
Jetzt dein Projekt erschaffen!
Endlich dein Buchprojekt beginnen, deine Karriere als Künstlerin starten oder dein Lebenstraum angehen.
Jetzt.Beginne.Ich. ist dein 10-wöchiger Mentoring-Kurs mit kreativem Projektmanagement, Kreativitäts-Coaching in einer unterstützenden Gemeinschaft von anderen kreativen Frauen.
10 Wochen, in denen du dein Projekt anfängst, durchziehst und stärkst, damit du weiterhin durchhältst.
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