kreative agiles team

Wie kann mein agiles Team kreativer werden?

Kreativiät im Job, Kreativitäts-Methoden

Ab heute sind wir agil!

Agilität ist der Hype der Wirtschaft. Agilität verbindet effizienten Erfolgen mit dem Wunsch nach selbstbestimmtem Arbeiten und sozialer Gruppennähe – etwas bewegen können und aktiv mitgestalten. Besonders Führungskräfte schätzen die Struktur aus user-zentrierten Abläufen, effizienteren Meetings, festgelegten Abläufen, Dailys, Retrospektiven und Sprints.

Dennoch rumort es im „agilen Paradies“ und meuternde Stimmen sprechen von starren Rastern und mangelnder Kreativität. Sind das alles Stimmen „Verweigerer“ und „Rückwärtsgewandte?

 

Wie viel Persönlichkeit braucht Agilität?

Auch wenn der Mensch bei agilen Methoden im Zentrum steht, fehlt es häufig an persönlicher Entfaltung. Klar, nicht jeder möchte für die Arbeit sein Inneres nach Außen kehren. Aber wenn der Einzelne mit seinen Fähigkeiten das ganze Unternehmen bereichert, dann sollte doch ganz genau das gefördert werden. Als Künstlerin und Unternehmerin bin ich davon überzeugt, dass Persönlichkeit durch kreatives Selbstvertrauen freigesetzt wird.

 Einem agilen Team stehen unterschiedlichste Methoden zur Verfügung wie z.B.

  • Use Cases: Anwendungsfälle, Anforderungen aus Kundensicht beschreiben
  • Daily-Standup-Meetings: Effiziente Statusmeetings, tägliche Besprechungen im Stehen
  • Work-in-Progress-Limits (WIP-Limits): Begrenzung von parallelen Aufgaben zur Wahrung der Produktivität
  • Burn-Down-Charts: Visualisierung des Arbeitsstands
  • Geschäftswert: Möglichst frühzeitige Erzeugung von Kundennutzen
  • Osmotische Kommunikation: Gleichen Informationsstand herstellen
  • Persona: Perspektive des Kunden einnehmen
  • Agile-Coaching-Spiele: Stimmungen und Emotionen bearbeiten

Aber sind diese Methoden kreativ? Was braucht es, um aus einer Gruppe von Menschen ein kreatives und agiles Team zu machen?

Kreativität hat viele Definitionen: eine davon ist, dass kreativ gearbeitet wird, wenn bekannte und unbekannte Ideen, bzw. Dinge neu kombiniert werden. Dabei ist der Prozess die eigentliche kreative Handlung.

Ein agiles Team wird demnach kreativ, wenn es die bekannten Faktoren Mitarbeiter, Fähigkeit und Persönlichkeit auf ungewohnte Weise kombiniert.

Vom kreativen Kleinkind zum agilen Mitarbeiter

Unsere Kreativität und „Schöpferkraft“ ist eine der herausstechendsten Eigenschaften von uns. Wir haben all das erfunden und erschaffen, was unser Leben so angenehm macht (ich blende ganz bewusst alles Schlechte der Welt aus). Alle großen und kleine Erfinder, Künstler und Forscher werden und wurden von Neugier, Struktur und Kommunikation geleitet.

Neugier:
Wann waren wir bisher in unserem jeweiligen Leben am kreativsten? Bei den meisten war das im Kindergarten bis max. 2. Klasse. Als Kind waren wir neugierig und getrieben durch Entdeckergeist. Unser kreatives Selbstvertrauen war noch nicht gebrochen und alles war möglich.

Struktur:
Gleichzeitig hatten wir (zumindest die meisten von uns) eine klare oder sichere Struktur: unsere Eltern oder Bezugspersonen haben unseren Alltag definiert und das tägliche Leben gesichert. Im späteren Verlauf der Schule ist die Struktur stärker geworden und die Kreativität zurück gegangen. Wir haben dank dieser Struktur gelernt, Ziele zu erreichen und Erfolge zu feiern. Wir haben gelernt Erfolge zu lieben. Sie beflügeln uns.

Feedback:
Wenn wir als Kind ein tolles Bild gemalt oder eine Raumstation mit Lego gebaut haben, war es uns ein Bedürfnis von einem anderen Menschen gelobt zu werden. Ich fühle sofort das Grinsen, dass sich bei dieser Erinnerung auf mein Gesicht zaubert. Rückmeldung von Menschen, die wir respektieren ist wichtig. Dieses Feedback bringt uns weiter. Die Vorfreude auf den Erfolg und das Feedback trieb Menschen auf Bühne, vor Gremien und in die Medien.

Struktur: Freund und Feind eines kreativen und agilen Teams

Agiles Arbeiten lebt von persönlichen Stärken, klaren Strukturen und Feedback. Ich bin der Meinung, dass die Persönlichkeit dabei der entscheidende Punkt ist. Damit jeder einzelnen seine persönlichen Stärken einbringen kann, braucht es Freiheit und Sicherheit.

Allerdings belegen diverse Studien, dass Regeln Kreativität eingrenzt, während andere Studien zeigen, dass ein sicheres Umfeld kreatives Selbstvertrauen fördert. Es braucht also beides. Struktur und Freiheit um kreativ zu sein.

Mut zu eigenen Methoden

Ich stelle immer wieder fest, dass ich in den 15 Jahren als Chefin einer Kreativagentur intuitiv agiler mein Team geführt habe. Kreative Persönlichkeiten wie Designer, Texter und Webprogrammierer lassen sich nicht mit herkömmlichen Hierarchien und Silos motivieren. Damit Mitarbeiter motiviert bleiben, habe ich auch in Zusammenarbeit mit meinen Kunden immer wieder neue Formate und Methoden erfunden und auch verworfen. Gemeinsam Neues zu entdecken und im kreative Flow neuen Methoden zu entwickeltn ist und bleibt meine absolute Lieblingsarbeit.

Ich höre immer wieder, dass die strenge Raster aus bekannten Methoden von immer mehr Mitarbeiter als zu dogmatisch empfunden wird. Was oft fehlt ist kreatives Selbstvertrauen. Natürlich sind eigene Methoden auch ein Unsicherheitsfaktor. Und Mitarbeiter, die in Rastern und Regeln Sicherheit finden, werden besonders irritiert. Und gerade wenn diese Mitarbeiter los lassen, geht dann die Post ab!

 

Kreative Produktivität ist die neue Produktivität

Die eigentliche Herausforderung im Alltag, egal ob agil oder traditionell ist es doch erfolgreich zu sein. Die gestellten Aufgaben zu schaffen und idealerweise dabei auch persönlich zu wachsen. Dabei sind kreatives Selbstvertrauen und die eigene Persönlichkeit der Schlüssel. Alles fängt bei mir selbst an.

Im Sinne der New Work-Thematik wird ein agiles und kreatives Team zu einem neuen produktiven Team, wenn die agile Geisteshaltung (Mindset) passt.

Als agile Führungskraft fange ich daher bei mir selbst an:

  • Kreativität und freies Denken trainieren
  • Scham vor kreativer Persönlichkeit reduzieren
  • die eigene Persönlichkeit stärken
  • erkennen, dass ich der Kreativ-Coach des eigenen Teams werde
  • eigenes Selbstvertrauen stärken.
  • bewusst teilweise aus Rastern und Dogmen ausbrechen

 

[et_bloom_inline optin_id=“optin_1″]

3 Wege agile Teams
kreativer zu machen:

Die drei vorgestellten Methoden regen zum freien Denken und kreativen „Rumspinnen“ an. Sie machen Spaß und verankern freie Events im agilen Alltag. Als Künstlerin und Kreativ-Coach beobachte ich von Außen. Meine Methoden irritieren, inspirieren und haben eine enorme Wirkung auf die Teamdynamik.

 

1. Vielfalt leben:

Ein Team ist eine Gruppe von Personen, die gemeinsam an einer Aufgabe arbeiten. Der kleinste Bestandteil der Gruppe ist die einzelne Person. Und jeder ist ein einzigartiges Wunder aus Abermillionen von Erfahrungen, Wissen, Wünschen, Verletzungen und Emotionen. Ein Team wird automatisch kreativer, wenn Vielfalt erkannt wird. Wie ein Orchester, spielen in einem Team laute und leise Personen, helle und tiefe Töne.

 

2. Markt der Persönlichkeiten:
Vielfalt sehen

Ziel der Methode ist für alle sichtbar zu machen, welche kreativen Eigenschaften und welche Vielfalt jeder einzelne mitbringt. Ähnlich wie auf einem Wochenmarkt macht die Mischung an unterschiedlichen Angeboten den Reiz aus.

Schritt 1 Marktplanung: jeder Mitarbeiter stellt seinen Markstand auf einem Blatt zusammen

  • Dabei bietet jeder nur seinen „weichen“ Fähigkeiten dar. Woher schöpft jedes Teammitglied seine persönliche Kraft: musizieren, schreiben, reisen, entdecken, malen, fotografieren, puzzeln…
  • Was ist die persönliche Superkraft?

Schritt 2 Marktaufbau: Alle Markstände werden nun an die Wand geheftet und gemeinsam arrangiert

Schritt 3 Markteröffnung: Jeder darf seinen Marktstand der „Persönlichkeit“ auf seine Art vorstellen und präsentieren. Ein Markt ist lebendig: Enthusiasmus und Leidenschaft sind erlaubt

Schritt 4 Einkauf: gemeinsames Ideenfinden. Was entsteht aus diesem neuen Blickwinkel? Wo liegt die kreative Superkraft des Teams?

 

3. Agile Revolution:
kreative Frischzellenkur

Diese Methode braucht Mut, denn sie ruft zur kreativen Revolte auf. Ziel der „Intervention“ ist es neue und eigene Prozesse und Methoden für das Projekt zu erfinden, an dem gerade gearbeitet wird.

Grundvoraussetzung: Ziele und Fakten klären, sie bilden den stabilen Rahmen in dieser Methode. Die Projektziele sind die „Flagge“ der Revolte.

  • Vorgehensweise ist freies Ideenfinden (Brainstorming): welche zusätzlichen Prozesse und Methoden würden helfen.
  • Visualisiert wird mit Gedankenwolken auf einem großen Chart oder Präsentationswand.
  • Als Ausgangpunkt eignen sich gut „Leichen im Keller“: Welche Probleme und Herausforderungen „gammeln“ im Untergrund.
  • Mögliche Werkzeuge zum freien Ideenfinden:
    • Was würden Opa und Oma raten: Perspektivwechsel in eine andere Welt (immerhin haben sie div. Wirtschaftskrisen, Wirtschaftswunder und Kriege „gemanagt“).
    • Kopfstand: mit welchen Methoden und Prozessen würden wir max. Verzögerungen hervorrufen. Das umgekehrte Denken ermöglicht neue und flexible Ideen auf alltägliche Prozesse
    • Eigene Revolutionshelden in den Team-Beirat berufen:
      Wenn das Team einen Beirat aus Vorbildern zusammenstellen könnte, welche wären das? Warum sollen diese Genies die Gruppe inspirieren? Was würden diese raten?
  • Sammlung der besten und auch verrücktesten (aber realistischen) Ergebnisse
  • Gemeinsam legt das Team fest, welche selbst erfundene Methode den agilen Prozess am besten bereichern wird und wann dieser eingesetzt werden kann.
[et_bloom_inline optin_id=“optin_1″]

Hilfsmittel für ein kreatives Team

Papier:
Die einfachsten Hilfsmittel sind Flipchart-Bögen auf einem Tisch ausbreiten. Ein „Big Picture“ und Kreativität in der Gruppe entstehen, wenn keiner den „Lehrer“ mimt und vorne an der Tafel steht. Gemeinsame Kreativität entfaltet und steigert sich, wenn alle gleichzeitig arbeiten und impulsiv seine Ideen ergänzen kann.

Stifte:
Ich bin ein großer Freund von dicken Buntstiften. Die Gefühl beim Schreiben und zeichnen ist anders als bei einem synthetischen Filzstift

 

Achtung Fehler: Kreativität ist keine Ausrede

Die Stärke eines kreativen Teams liegt definitiv in der Vielfalt der Persönlichkeiten. Das heißt aber nicht, dass es sich um einen Diven-Contest handelt. Persönlichkeit zeigen ist kein Freifahrtschein für „Extrawürste“. Kreativität und Persönlichkeit sind keine Ausrede: Der Auftrag ist und bleibt produktiv, effizient und lösungsorientiert zu arbeiten. Kreativität ergänzt und bereichert die Grundhaltung der Führung und erweitert das Handlungsfeld aller Mitarbeiter.

 

Weitere Themen, die ein Team kreativer machen:

[et_bloom_inline optin_id=“optin_1″]

Ich hoffe, ich konnte dir mit meiner Erfahrung weiterhelfen.

Mach dich sichtbar!

Unterschrift neu
Dir hat dieser Beitrag gefallen? Erzähle anderen davon: