Warum komme ich nicht in den Flow

Wo ist der Flow? Warum wir uns oft vor ihm verstecken.

Gestern saß ich in meinem Atelier mitten auf einer riesigen Leinwand in den Maßen 4 x 2 m. Ja genau, ich saß mittendrin. Ich saß mitten auf der Leinwand, weil ich den Beginn der Arbeit genossen habe.

Dabei ist mir der Gedanke gekommen, dass ich mich sehr auf den ersten Pinselstrich freue und dass es Zeiten gab, in denen das nicht der Fall oder nicht ganz der Fall gewesen ist.

Folgende Szenarien kenne ich von frĂŒher:

Podcast Folge 34 sichtbar anders

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Verena Mayer-Kolbinger Atelier Kreativ Coaching
Verena Mayer-Kolbinger Artist

1. Die GrĂ¶ĂŸe und der Wert der Leinwand hĂ€tten mich eingeschĂŒchtert.

Ich hÀtte Angst davor gehabt, jetzt falsch zu beginnen. Was hÀtte ich gemacht? Ich hÀtte die Studien zum Bild rausgeholt und hÀtte angefangen, mir Markierungen auf der Leinwand zu machen.

Was könnte das Ergebnis gewesen sein? Ich hĂ€tte total verkrampft und verĂ€ngstigt reagieren können und einen Grund finden können zu warten. Oder ich hĂ€tte es „durchgezogen“ und wĂ€re mit dem Ergebnis nicht zufrieden gewesen.

2. Ich hĂ€tte vielleicht gar nicht die Leinwand bestellt…

… und hĂ€tte mir gesagt: „Mach erst noch mehr Studien, bevor du das Geld ausgibst“.

Was könnte hier das Ergebnis gewesen sein? Ich hÀtte sicherlich nie angefangen und wÀre weiter im Traumland geblieben.

3. Ich hĂ€tte vielleicht die Leinwand in kleinere Abschnitte zerschnitten,…

… um Bilder zu malen, die leichter zu verkaufen sind. Schließlich haben wir ja Corona und wer weiß, was morgen ist.

Was wĂ€re das Ergebnis gewesen: mein Elan, meine Vision wĂ€ren gemindert gewesen. Die „vernĂŒnftige“ und „sichere“ Entscheidung hĂ€tte mich mit weniger Motivation starten lassen. Das Feuer wĂ€re zu einer Flamme geworden…

Lies hier den Artikel „Was die Wirtschaft von der Kunst lernen kann.“

Das Ergebnis: Frust und kein Flow

Egal welche hÀtten, wÀre und könnte, es kommt immer auf dasselbe hinaus:
Kein Flow,
kein leichtes Erschaffen und
kein Ergebnis.
Vor allem Frust und Angst vor dem kreativen Prozess.

Heute lÀsst mich meine neue ProduktivitÀt freudig erschaffen. Denn ich habe verstanden, dass ich immer Herrin der Lage bin. Ich habe meine Vorstellung des Bildes, meine Intention verinnerlicht. Dieser folge ich, nicht einem perfekten Ziel.

  • Ich habe verstanden, dass es nicht um das fertige Bild am Ende geht, sondern um den Prozess.
  • Ich habe verstanden und lebe all die GefĂŒhle und Zweifel, die mit diesem Prozess entstehen und sehe sie als einen Teil der Produktion, des Erschaffens an.
  • Ich vertraue auf meine KreativitĂ€t, auf die Vision vom Bild in mir.
  • Ich habe verstanden, dass ich IMMER handeln kann. Egal, ob auf dem Bild versehentlich ein Farbeimer ausgelaufen ist oder ein Loch entstanden ist. Die Lösung liegt immer in mir.

Vor allem aber, habe ich verstanden, dass alle WiderstÀnde auch ein Verstecken waren und sind.

Verstecken: einer der großen Aha-Momente

Viele der logischen Aktionen, die wir als „ach so wichtig“ erachten, sind in Wirklichkeit Taktiken, mit denen wir uns von dem eigentlichen Erschaffen, dem Fortschritt und der Leichtigkeit „verstecken“. Wir halten uns mit AusflĂŒchten selbst zum Narren und bemerken es nicht. Warum? Weil der Prozess des Machens auch immer ein Aufbruch ins Unbekannte ist. Und was unbekannt ist, macht uns hĂ€ufig Angst. Deshalb suchen wir Wege, um uns hinter Aktionen zu verstecken, die uns abhalten endlich ins Tun zu kommen. Gleichzeitig wĂŒnschen wir uns den sagenumwobenen Flow so sehr. Der kann sich aber nur einstellen, wenn wir mit ganzen Herzen machen, tun und erschaffen.

Die vier hĂ€ufigsten „Verstecken-Strategien“, die oft mit einem großen Aha-Moment „enttarnt“ werden.

Verstecken-Strategie 1:
Erst dies, dann das

Ich staune immer wieder darĂŒber, welche Wenn-dann-Formeln wir aufstellen: Wir haben ein Ziel, das wir unbedingt erreichen wollen, aber wir wollen auch sicher gehen, dass es wirklich gut wird. Und wir freuen uns auf den Prozess des Erschaffens – zumindest theoretisch. Deswegen erstellen wir uns Listen mit Dingen, die erst geschehen mĂŒssen, bis wir wirklich loslegen können.

Stell dir doch mal vor, du möchtest gerne fĂŒr einige Jahre mit deiner Familie in Neuseeland leben. Das ist deine Vision von deinem zukĂŒnftigen Leben: Neuseeland, Natur, tolle StĂ€dte, ganz viel Neues, eine andere Kultur, deine Kinder werden so viel mitnehmen aus dieser Zeit… Da deine Kinder aber noch kein Englisch können, möchtest du warten, bis sie die Sprache besser beherrschen und du sie mehr auf alles was kommt vorbereitet hast. Du besuchst mit deinen Kindern englischsprachige Spielgruppen und suchst nach einer englischsprachigen Babysitterin. Das ist eine deiner Verstecken-Strategie: Du versteckst dich hinter der Sprachbarriere deiner Kinder. Wie wĂ€re es, wenn du loslegst und nach einem Job suchst, der dir in Neuseeland genug Freiraum gibt, damit du mit deinen Kindern dort lernen kannst? Vielleicht findest du auch einen Arbeitgeber, der ein Integrationsprogramm fĂŒr Kinder hat. Der Punkt ist: geh den direkten Weg und suche nach dem Job und versuche im Gehen die anderen Probleme zu lösen.

Verstecken-Strategie 2:
Planung am Whiteboard

In gewisser Weise ist unsere Fantasie auch ein Planen am Whiteboard. Wir planen und denken uns alles Mögliche, in unserem Kopf, Meeting Raum oder Projektplan aus. Gerade in Unternehmen sehe ich so oft, wie wochenlang mit Charts, Bullet Points & Co geplant wird. TatsĂ€chlich ist das nur ein Verstecken. Planen ist gut und wichtig, aber Machen ist erschaffen. Unter dem Deckmantel der AgilitĂ€t soll in Unternehmen solchen „Planungsruinen“ Einhalt geboten werden. TatsĂ€chlich findet auch in agilen Strukturen hĂ€ufig ein „Verstecken“ hinter AblĂ€ufen und „Richtlinien“ statt.

Was kann getan werden?

Das Whiteboard und den Plan beiseitelassen und der Intuition folgen. Was steht gerade an? Welches von all den To-dos kann ich heute und sofort anpacken? Und vor allem: Was weckt meine Neugier?

Die große Gefahr an dieser Verstecken-Strategie ist, dass die Planung irgendwann so perfekt wird, dass wir vor dem Machen Angst bekommen. Den Schwung der Motivation verlieren und einfach nur noch abarbeiten.

 

Verstecken-Strategie 3:
Bildung und Ausbildung

Besonders Frauen sind Heldinnen darin, erst noch eine Ausbildung machen zu mĂŒssen, um loszulegen. Ausbildungen sind wichtig. Ich selbst liebe Fortbildungen. Jedes Jahr mache ich eine Weitere. Aber ich verstecke mich nicht dahinter. Jede Ausbildung lĂ€uft bei mir parallel oder ist ein Motor fĂŒr mein Projekt. Bildung ist gut und wichtig, das Integrieren des Gelernten ist aber noch viiiiiiiiel wichtiger.

Verstecken-Strategie 4:
Perfektionieren und Komplizieren

Es ist noch nicht fertig, es passt noch nicht… Hinter dem Optimieren von Produkten, SchriftstĂŒcken, Website etc. steckt meistens die Angst vor der Sichtbarkeit. Wir verstecken uns hinter „ÜberprĂŒfen“, „lieber noch mal lesen“, „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser…“. Dieses Verstecken ist ein unendlicher Prozess, der ganz sicher in Frustration und Zweifel endet. Albert Camus sagte: „Man muss sich Sisyphos als einen glĂŒcklichen Menschen vorstellen.“ Sisyphos hat tĂ€glich den Stein auf den Berg gerollt und wenn er auf dem Gipfel angekommen ist, ist er auf der anderen Seite wieder runter gerollt. Genauso ist es mit dem Perfektionismus. Er ist ein bewegliches Ziel.

Was hilft: einfach machen. Es bringt mehr, wenn du dein Projekt in einer Beta-Version in die Welt schickst, als wenn du sie Jahrelang unter Verschluss hĂ€ltst. Wenn du die Beta-Version rausgibst, wirst du auf die Meinung anderer stoßen und kannst dein Projekt im Gehen verbessern.

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Und, passt eine der „Verstecken-Strategien“ fĂŒr dich? Bei mir war es lange eine Kombination aus „Erst dies, dann das“ und „Planung am Whiteboard“. Alle Strategien haben im kreativen Prozess einen Platz. Alle können uns aufhalten.

Der kreative Prozess ist der einzige Weg, um in den Flow zu kommen. Der Flow braucht das Machen und die Verbindung aus mentaler und körperlicher Arbeit. Ergebnisse und Freude entsteht nur durch Taten.

Jetzt kommt eine wichtige Botschaft fĂŒr deinen Flow:

Es liegt in unserer Hand, ob wir uns verstecken wollen oder nicht.
Der Flow kommt, sobald wir es fließen lassen.

Sobald wir zulassen, dass sich unsere Gedanken verbinden können, wir ausprobieren, reagieren und verÀndern, sind wir mitten im kreativen Prozess.

Meist ist es ein kleiner Anstupser, der uns losgehen lÀsst.

Bis zum 11. Februar kannst du den Kurs Jetzt.Beginne.Ich buchen.

Im Kurs geht es genau darum: wie kannst du im Flow arbeiten!
5 Module in 8 Wochen, 8 Live-Trainings und viele individuelle Impulse.

Das Programm ist von mir selbst erprobt worden. Deshalb weiß ich, dass es funktioniert.

Seit ich meine WiderstÀnde kenne, meine Zweifel transformiere und mit meinen Gedanken bewusst arbeite, bin ich zu einer Produktionsmaschine geworden, die aus der Arbeit Kraft und Freude schöpfen kann.

Komm dazu.
Gib dir einen Ruck.
Du wirst es nicht bereuen.

 

Lass es schillern.

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